Dachausbau: Dachdämmung, Dachbegrünung, Aufstockung

Das Dach eines Hauses schützt nicht nur vor Regen, Sturm und Schnee, sondern beherbergt oft auch ungenutztes Potenzial. Aus guten Grund kommt bei vielen Hausbesitzer:innen deshalb oft die Frage auf, wie es um den Dachausbau steht. 

Ob als Wohnraum, Office oder Dachterrasse – Besitzer:innen haben je nach Eigenschaften des Hauses viele Optionen, diesem ungenutzten Platz neues Leben einzuhauchen. Welche Möglichkeiten Sie dabei haben, welche Dämmung geeignet ist und welche gesetzlichen Regelungen für den Dachausbau gelten, erfahren Sie in unserem ausführlichen Ratgeber.

Der Dachausbau – kurz und kompakt

  • Der Dachausbau beschreibt die Sanierung und den Umbau eines bisher ungenutzten Dachraums zu Wohnfläche, einer Dachterrasse oder Ähnliches.
  • Für Dachausbauarbeiten ist in der Regel vorher eine Baugenehmigung notwendig.
  • Beim Dachausbau besteht neben einer Umnutzung des Bestandsdachstuhles unter Umständen die Möglichkeit einer kompletten  Geschossaufstockung, oder einer Kniestockerhöhung
  • Bei Flachbauten wird in der Regel ein oder mehrere Geschosse als Aufstockung hinzugeplant. Die Methode hängt von den baulichen Gegebenheiten des Hauses, der Wunschmenge an neuer Nutzfläche und dem möglichen Baubudget der Auftraggeber ab.
  • Eine finanzielle Dachausbau-Förderung gibt es von der KfW oder dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, wenn Vorgaben im Rahmen solcher Fördermaßnahmen für die Gebäudehülle eingehalten werden oder in der gesamten Haustechnik Modernisierungen parallel zum eigentlichen Dachausbau vorgenommen werden. 
Dachausbau

Definition: Was ist ein Dachausbau?

Der Dachausbau oder Dachgeschossausbau bezeichnet den Umbau eines ungenutzten Dachbodens zu Wohnzwecken. Je nachdem, welche Voraussetzungen sich in Ihrem Eigenheim finden, bedeutet das mehr oder weniger Aufwand. 

In den wenigsten Fällen findet nur ein Innenausbau statt, bei dem eine entsprechende Dämmung verbaut und der ungenutzte Bereich bewohnbar gemacht wird. Bei bisher ungenutzten und ungedämmten Dachgeschossen muss in der Regel die Bestandskonstruktion zur Aufnahme der Dachdämmung verstärkt werden. Ein Statiker muss die Konstruktion diesbezüglich bewerten. 

Bei Altbauten und schadhaften Dachstühlen lohnt sich das Verstärken hinsichtlich des zeitlichen Ablaufs und der Baukosten meist nicht. Daher entscheidet man sich nach eingehender Prüfung häufig für einen Rückbau und kompletten Neubau der gesamten Dachkonstruktion

Teilweise sind Dachböden auch zu niedrig, um effektiv als Wohnraum genutzt zu werden, oder besitzen eine starke Dachschräge, wodurch sich die nutzbare Wohnfläche sehr verringert. In diesen Fällen besteht unter Umständen die Möglichkeit, das Haus aufstocken zu lassen, schräge Dachflächen durch vertikale Fassaden zu ersetzen und so die Nutzfläche zu optimieren.

Die Genehmigungsfähigkeit eines solchen Vorhabens sollte stets vor Beginn der kosten- und zeitintensiven Planung bei der zuständigen Baubehörde abgeklärt werden.

Häufige Varianten: Das sind die gängigsten Formen für den Dachausbau

Wenn Sie bisher ungenutzten Raum unter dem Dach ausbauen möchten, dann haben Sie verschiedene Möglichkeiten, eine sinnvolle Verwendung dafür zu finden:

Wichtige Elemente beim Dachausbau

Dachausbau vs. AufstockungEntweder wird der vorhandene Dachboden ausgebaut oder eine komplette Etage aufgesetzt, die zusätzlichen Wohnraum bietet, dann spricht man von einer Aufstockung.
DachterrasseVor allem in der Stadt ist dies eine beliebte Option, um einen kleinen Außenbereich zu schaffen. Man unterscheidet zwischen Dachterrassen auf Wohnebene (z.B. im Dachgeschoss sog. eingeschnittene Dachterrassen) und aufgesetzten Dachterrassen (etwa auf einem Seitenflügel oder einem niedrigeren Gebäudeteil). 
Besonders spannende Ausblicke entstehen, wenn eine Aufdachterrasse geplant und ausgeführt werden kann. Diese sind allerdings kostenintensiv, da die Dachkonstruktion gemäß der zu erwartenden Dachlasten dimensioniert werden muss.
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GründachEine Dachbegrünung ist vor allem in urbanen Regionen eine fantastische Möglichkeit, ein kleines Habitat für Vögel und Insekten zu schaffen und das Stadtklima und die eigene Dachfläche gegen sommerliche Hitze zu schützen.

In einigen innerstädtischen Gebieten ist die Genehmigung für einen Dachausbau mittlerweile gebunden an die Erstellung eines Gründaches. 
In Berlin gibt es sogar innerstädtisch ein finanziell attraktives Förderprogramm für Gründächer ab einer bestimmten Größe, sodass der Bau eines finanziell kaum Mehrkosten im Vergleich zu einem konventionell gedecktem Dach verursacht. Mehr zum Thema Gründach-Förderung erfahren.
PhotovoltaikanlagenEin Dach zu sanieren, um Solaranlagen anzubringen, ist eine nachhaltige Lösung, um mittelfristig Geld und kurzfristig Strom zu sparen.
DachsanierungAuch, wenn der Raum nicht genutzt werden soll, sprechen viele Gründe dafür, das Dach zu sanieren, sprich die Dachhülle thermisch zu optimieren, da dies oft mit einem großen Energieersparnis einhergeht.

Dachaufstockung – Das ganze Haus aufstocken

Es gibt viele Gründe, den Wohnraum erweitern zu wollen. Vor allem in der Stadt bleibt häufig nur die Erweiterung nach oben, die sogenannte Dachaufstockung. Diese wird genutzt, um vorher unbewohnten Platz unter dem Dach in nutzbaren Wohnraum umzuwandeln, ein weiteres Stockwerk zu gewinnen. 

Dabei müssen unterschiedliche Voraussetzungen erfüllt werden. Auch bei der Art der Aufstockung gibt es verschiedene Optionen. Die gängigsten sind wohl Kniestockerhöhung, Geschossaufstockung und der Flachdachausbau.

Kniestockerhöhung 

Der Kniestock eines Hauses beschreibt die Höhe der Wand, auf der die Dachkonstruktion aufliegt. Ist also eine Dachschräge vorhanden, wird bis zu deren Beginn gemessen. 

Da Dachböden oft nicht mit dem Hintergedanken konzipiert wurden, daraus später Wohnraum zu gestalten, sehen sich Hausbesitzer:innen meist mit einem niedrigen Kniestock konfrontiert. In diesem Fall besteht die Option der Kniestockanhebung, die auf zwei unterschiedliche Arten erfolgen kann.

  • Ist das Dach in einem guten Zustand und baulich sehr stabil, kann es vom Rest des Hauses abgetrennt und nach der Kniestockerhöhung wieder aufgesetzt werden. Dies ist oft die schnellere und günstigere Variante. 
  • Wenn das alte Dach die hohe Belastung nicht tragen könnte, das Dach schräger gestellt werden soll oder sich die Konstruktion nicht mehr im allerbesten Zustand befindet, wird das Dach komplett abgetragen. Später wird dann ein neues Dach auf dem erhöhten Kniestock errichtet.
Dachausbau: Kniestockerhöhung zur Dachaufstockung

Geschossaufstockung

Anstatt ein vorhandenes Dachgeschoss zu erhöhen, wird bei der Geschossaufstockung das Haus um ein komplettes Geschoss erweitert. Dazu wird zunächst das Dach abgetragen und anschließend ein neues Geschoss hinzugefügt. 

Dabei kann die Geschossaufstockung direkt vor Ort erfolgen oder Fertigbauteile und vormontierte Komplettaufbauten zu Einsatz kommen. Im Anschluss wird das Dach neu errichtet. Holzbauweisen bieten sich hier an, da diese im Vergleich zu konventionellen Massivbauweisen weitgehend jahreszeitenunabhängig und gewichtsparend ausgeführt werden.

Diese Option wird vor allem genutzt, wenn eine Kniestockerhöhung aus verschiedenen Gründen nicht infrage kommt oder mehr Platz benötigt wird als aus einem Dachboden gewonnen werden kann.

Dachausbau: Geschossaufstockung zur Dachaufstockung

Flachdachausbau

Besitzt Ihr Haus ein Flachdach, so kann darauf sehr einfach ein neues Geschoss aufgesetzt werden. Auch hier wird dazu zunächst das alte Dach abgetragen, um im Anschluss ein neues Geschoss aufzusetzen. Wie bei der Geschossaufstockung kommen mehrere Varianten – Aufbau vor Ort, Fertigbauteile oder vormontierte Geschossaufstockungen – infrage. Im Anschluss wird ein neues Dach errichtet.

Dachausbau: Flachdachausbau zur Dachaufstockung

Was gilt es bei der Aufstockung zu beachten?

Bei einem Dachausbau mit dem Ziel, das Haus aufstocken zu lassen, gibt es grundsätzlich viele Details zu beachten. An erster Stelle stehen hier die Eigenschaften des Hauses und des auszubauenden Dachs. Diese bestimmen, ob ein einfacher Ausbau stattfinden kann oder ob eine Aufstockung notwendig ist. Kommen Sie ohne eine Aufstockung nicht weiter, bestimmen die Eigenschaften Ihres Hauses oft auch die Form. Hinzu kommt natürlich auch die Frage nach dem Budget, denn auch hier gibt es große Unterschiede.

Anschließend sollten Sie sich die Frage stellen, wofür der Dachboden genutzt werden soll. Benötigen Sie die neu gewonnene Wohnfläche als Schlaf- oder Arbeitsbereich, ist das etwa weitaus weniger aufwendig als der Einbau einer Küche oder eines Badezimmers (Stichwort Wasser- und Abwasserleitungen).

Natürlich dürfen Sie nicht einfach ohne eine Baugenehmigung loslegen. Daher es ist unabdingbar, sich im Vorfeld gut zu überlegen, wie der Dachausbau aussehen soll und eine entsprechende Genehmigung einzuholen. 

Kann Ihr Dachausbau vielleicht sogar gefördert werden? Auch solche Informationen sollten Sie vor dem Bau unbedingt sammeln, um eine Förderung rechtzeitig beantragen zu können.

Wenn Sie in Gedanken vielleicht schon die Einrichtung Ihrer neuen Zimmer planen, sollten Sie sich zunächst Gedanken über die entsprechende Dämmung machen. Da Wärme bekanntlich nach oben steigt und die Sonne direkt auf das Dach scheint, kann es im Sommer in einer Dachgeschosswohnung ungemütlich warm werden. Eine gute Dämmung kann ein entscheidender Faktor für die Wohnzufriedenheit, aber auch die Heizkosten sein. Auch bei der Dämmung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.

Dämmung – Das gilt es bei der Dachdämmung zu beachten

Eine gute Dämmung sorgt dafür, dass die Wärme in kalten Wintermonaten in den Innenräumen bleibt und heiße Sonnenstrahlen der angenehmen Innentemperatur im Sommer nichts anhaben können. Beim Brandschutz muss nicht immer Mineralwolle erste Wahl sein, denn auch Holzfaser- oder Zellulose-Dämmung bringt in Kombination mit dem richtigen Plattenwerkstoff als Verkleidung in der Regel den benötigten Brandschutz. Dies sollte in der Planung und Ausschreibung der Gewerke bereits sorgfältig berücksichtigt werden.

Bei der Wahl sind ökologische Dämmstoffe für nachhaltige Häuser vorzuziehen. Hier sollten gesetzlich vorgegebene Dämmeigenschaften, Transportweg, Energieverbrauch und Einsatz von Chemikalien in der Herstellung abgewogen werden, um die nachhaltigste Lösung für Ihr Haus zu finden. Bei den derzeit steigenden Energiekosten werden gerade die regional und energiesparend hergestellten Dämmstoffe im Wettbewerb mit den konventionellen Dämmmaterialien für Bauherren preislich immer attraktiver.

Dachdämmung: Das gilt es bei der Dämmung zu beachten (Dachausbau)

Gesetzliche Vorgaben und Richtlinien

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) gibt vor, einen Wärmedurchgangskoeffizient von maximal 0,24 W/(m²K) bei Neubauten einzuhalten. Zudem regelt das Gesetz, dass Hausbesitzer:innen bestimmte Bereiche des Gebäudes dämmen müssen. Dazu zählen:

  • Dachgeschosse, bzw. das oberste Stockwerk eines Hauses
  • Heiz- und Wasserrohre, welche sich in nicht beheizten Räumen befinden
  • Fassaden, wenn mehr als 10 % instand gesetzt werden soll

Planen Sie demnach einen Dachausbau bzw. eine Geschossaufstockung, sind Sie verpflichtet, das neu entstandene Geschoss gemäß den aktuellen Vorgaben des GEG zu dämmen. Folgende ökologische Dämmstoffe eignen sich dafür besonders und sind zudem umweltfreundlich.

Verschiedene Ökologische Dämmstoffe und ihre Qualitäten

Die Auswahl an Dämmstoffen zur Dachdämmung ist groß. Wenn man jedoch nachhaltig Bauen möchte, sollte man bestimmte Qualitätsmerkmale beachten und nicht auf die günstigsten, sondern auf die richtigen Materialien zurückgreifen. Dazu gehören unter anderem Materialien wie Holz, Stroh, Schilf oder auch Mineralwolle.

Dämmstoffe aus Holz (Ökologische Dämmstoffe)

Holz besitzt als natürliches Baumaterial fantastische Dämmeigenschaften, weshalb es als Baustoff seit Jahrtausenden beliebt ist. Wurden beim Bau komplette Holzstämme verwendet, kann es also sein, dass gar keine weitere Dämmung nötig ist. 

Tatsächlich gibt es noch weitere Dämmstoffe aus Holz, wie Holzfaser oder Holzwolle. Hier sollte jedoch beachtet werden, dass die Umweltfreundlichkeit sinkt, je mehr Energie bei der Herstellung aufgewandt wird.

Dämmstoffe aus Kork (Ökologische Dämmstoffe)

Auch Kork ist ein umweltfreundlicher Stoff mit praktischen Dämmeigenschaften. Bei der Herstellung werden keine Zusatzstoffe benötigt, um den Dämmstoff gegen Schädlinge resistent zu machen. 

Allerdings wird Kork nicht lokal produziert. Der Transportweg ist daher oft lang, was sich negativ auf den CO₂-Wert „Fußabdruck“ des Materials auswirkt. Die Kosten für Korkdämmung sind meist hoch, sodass dieser Dämmstoff für Trittschalldämmungen oder als Bodenbelag attraktiv ist, jedoch nicht wirklich sinnvoll für größere Dämmvolumen.

Dämmstoffe aus Kokos (Ökologische Dämmstoffe)

Kokosfasern besitzen fantastische Dämmeigenschaften, es werden keine Bindemittel in der Herstellung benötigt und sie sind sicher vor Angriffen durch Schädlinge. Da Kokos jedoch vor allem aus Südamerika importiert wird, verhält es sich mit Transportwegen und CO₂-Ausstoß ähnlich wie bei Dämmstoffen aus Kork.

Hanf, Flachs oder Zellulose (Ökologische Dämmstoffe)

Auch diese Stoffe eignen sich fantastisch als Dämmmaterial für den sommerlichen Wärmeschutz. Diese Stoffe werden lokal gewonnen.  Vorzuziehen sind die puren, losen Stoffe als Einblasdämmung oder als rohe Stopf-Variante. Bei Dämmplatten sind unter Umständen Bindemittel und Verarbeitungsschritte im Spiel, die in der Herstellung eine Menge Energie verbrauchen. 

Dämmstoffe aus Schaf- oder Baumwolle (Ökologische Dämmstoffe)

Eine weitere Option für die Wärmedämmung beim Dachausbau ist die Verwendung von Schafwolle oder Baumwolle. Beide haben großartige Dämmeigenschaften, aber auch umweltbezogene Nachteile

Baumwolle benötigt im Anbau viel Wasser und Dünger, ist aber im verarbeiteten Zustand nicht anfällig für Schädlinge. Anders sieht es mit der Schafwolle aus. Hier werden keine großen Wassermengen benötigt, aber das Dämmmaterial muss beispielsweise mit Borsalz behandelt werden, um es Schädlings-resistent zu machen. 

Ein großer Vorteil an Dammstoffen dieser Art ist die hohe Flexibilität. Nachteile sind jedoch die hohen Kosten und die Tatsache, dass Borsalz im Verarbeitungsprozess beim Hersteller eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellt.  Im trockenen Zustand sind Borsalze unbedenklich.

Dämmstoffe aus Stroh oder Schilf (Ökologische Dämmstoffe)

Da die Dämmeigenschaften dieser beiden Stoffe nicht ganz so hervorragend sind wie bei anderen Materialien, eignen sich Stroh und Schilf nur bedingt zur Wärmedämmung eines Dachbodens. Allerdings sind diese beiden Stoffe sehr umweltfreundlich, da sie nicht in aufwendigen Verfahren verarbeitet werden müssen, sondern direkt im Ganzen zu Platten oder Ballen gebunden werden. Ist eine entsprechende Dämmstärke möglich, kann Strohdämmung sogar zum Champion unter den ökologischen Dämmstoffen werden.

Dämmstoffe aus Mineralwolle (Ökologische Dämmstoffe)

Im Gegensatz zu Holz, Baumwolle oder Schilf handelt es sich bei Mineralwolle nicht um ein natürliches Produkt. Dennoch ist Dämmung aus Mineralwolle ökologisch gesehen eine gute Wahl, da sie in der Herstellung keinen hohen Energieverbrauch hat. Wird das Haus eines Tages zurückgebaut, kann aktuell verbaute Mineralwolle theoretisch recycelt werden. 

Ein großer Nachteil der Mineralwolle sind die gesundheitsschädlichen Einflüsse durch eingeatmete Fasern, die während des Einbaus auftreten können. Werden nachträglich in mit Mineralwolle gedämmten Wänden Eingriffe, wie Elektroinstallation getätigt, sollte darauf geachtet werden, dass keine Fasern unkontrolliert austreten. Das kann zum Beispiel durch Steckdosen oder Lüftungsschächte passieren. Vor allem die sogenannte KMF Mineralwolle, die seit den 90er-Jahren verboten ist, wird als gesundheitsschädlich eingestuft, da kleine Mengen der Fasern mit der Atemluft dauerhaft eingeatmet werden.

Arten der Dachdämmung – Aufsparrendämmung, Untersparrendämmung & Zwischensparrendämmung

Bei der Dachdämmung kann man grundsätzlich zwischen drei Dämmungsarten unterscheiden: Aufsparrendämmung, Untersparrendämmung und Zwischensparrendämmung.

Aufsparrendämmung

  • Die Aufsparrendämmung ist die ideale Lösung, wenn Sie planen, das gesamte Dach neu zu decken. 
  • Hier wird die Dämmung außerhalb der Sparren und direkt unter den Dachziegeln angebracht, sodass das Dach in jedem Fall neu eingedeckt werden muss, wenn Sie sich für diese Dämmart entscheiden.
  • Ein großer Vorteil der Aufsparrendämmung ist, dass Sie dadurch keinen Wohnraumverlust in Innenräumen haben. 
  • Zudem handelt es sich hierbei um die effizienteste Art der Dämmung. 
  • Die ideale Kombination hinsichtlich der Dämmwerte ist Aufsparrendämmung + Zwischensparrendämmung

Untersparrendämmung

  • Im Gegensatz zur Aufsparrendämmung wird bei der Untersparrendämmung der Dämmstoff auf der Raumseite, also unterhalb der Sparren angebracht.
  • Vor allem, wenn die Sparren schmal sind und nicht genügend Platz bieten, ist eine Untersparrendämmung die geeignete Lösung.
  • Zudem besteht der Vorteil, dass die Dämmung leicht vom Innenraum her angebracht werden kann und das Dach dafür nicht neu gedeckt werden muss. 
  • Daher ist Untersparrendämmung eine kostengünstigere Alternative zur Aufsparrendämmung. 
  • Da die Sparren außerhalb der Dämmung liegen, entstehen keine Wärmebrücken.
  • Jedoch liegt die Holzkonstruktion hierbei nicht im gedämmten Bereich, sodass das Holz mit den Temperaturen „arbeitet“ und sich ausdehnt oder zusammenzieht.

Zwischensparrendämmung

  • Neben der Aufsparrendämmung und der Untersparrendämmung gibt es auch die Möglichkeit, das Dämmaterial direkt zwischen den Sparren anzubringen.
  • Bei der sogenannten Zwischensparrendämmung wird die Dämmung in die Zwischenräume fugendicht eingeklemmt, was ebenfalls von innen erfolgen kann.
  • Diese Art der Dämmung hat eine gute Dämmwirkung und ist zugleich kostengünstiger als die Aufsparrendämmung.
  • Ideale Dämmwirkung erhält man bei der Kombination von Zwischensparren- und Aufsparrendämmung
Arten der Dachdämmung – Aufsparrendämmung, Untersparrendämmung & Zwischensparrendämmung
Arten der Dachdämmung – Aufsparrendämmung, Untersparrendämmung & Zwischensparrendämmung

Dachterrasse bauen

Haben Sie keinen eigenen Garten und möchten auch in der Stadt die frische Luft genießen? Dann ist eine Aufdachterrasse die perfekte Lösung, um Sonne zu tanken und den abendlichen Lufthauch zu genießen. Besitzt Ihr Haus ein Flachdach, eine große Balkonüberdachung oder auch ein Satteldach, können Sie mit einer entsprechenden Baugenehmigung den Ausbau Ihrer Dachterrasse beginnen.

Flachdach & Balkonüberdachung

Dabei sind die Dachterrasse auf einem Flachdach natürlich die einfachste Lösung, um schnell und günstig eine Dachterrasse zu errichten. Allerdings sollte das Dach die statischen Voraussetzungen erfüllen. Üblicherweise sind Dächer nur für ihren eigentlichen Zweck konzipiert und nicht standardmäßig in der Lage, die hinzukommenden Mehrlasten einer Dachterrasse zu tragen. 

Belastungstest für die Dachterrasse – Eigenlast, Nutzlast & Mehrlast

Es braucht die fachliche Beurteilung eines Statikers, ob und inwiefern ein Dach für den Ausbau geeignet ist. Eventuell müssen weitere bauliche Maßnahmen erfolgen, um eine Dachterrasse möglich zu machen. Bei einem Bauantrag müssen Hausbesitzer:innen also nachweisen, dass das Dach den folgenden Belastungen standhalten kann:

  • Eigenlast, die durch die Konstruktion und den Aufbau des Dachs mit eventueller Dachbegrünung entsteht
  • Nutzlast, die durch Möbel, Pflanzen oder Menschen entsteht
  • Mehrlast, die durch Regen, Schnee oder Wind entsteht

Satteldach

Besitzt Ihr Haus ein Satteldach, gestaltet sich der Ausbau einer Dachterrasse etwas schwieriger und meist auch kostenintensiver. Dennoch sollte zumindest dem Bau einer eingeschnittenen Dachterrasse nichts im Wege stehen, wenn die statischen Voraussetzungen erfüllt sind.

Dachterrasse – Darauf sollte man achten

Neben der Baugenehmigung und den statischen Voraussetzungen gibt es noch einige andere gesetzliche Regelungen, die Sie beachten müssen, wenn Sie eine Dachterrasse bauen. Ihre neue Terrasse muss vor allem gegen das Wetter gerüstet werden. Bei Regen sollte demnach sichergestellt sein, dass die Terrasse genug Gefälle besitzt, damit das Wasser ungehindert abfließen kann. Zudem sollte es ein Entwässerungssystem geben, welches das Regenwasser vom Dach ableitet. 

Natürlich darf bei Regen kein Wasser ins Haus gelangen, weshalb bei einer Dachterrasse besonders auf die Abdichtung geachtet werden muss. Auch die Dämmung spielt beim Bau eine große Rolle, denn an dieser Stelle können leicht Wärmebrücken entstehen, welche die Energieeffizienz des Hauses senken.

Bezüglich der Sicherheit einer Dachterrasse gibt es ebenfalls genaue Vorschriften. Bei Unfällen besteht nur dann ein Versicherungsschutz, wenn die vorgegebenen Normen beim Terrassenbau auch eingehalten wurden

Diese Vorgaben betreffen vorwiegend das Geländer, welches die Ihre neue Dachterrasse absichert. Die vorgeschriebene Mindesthöhe variiert in den einzelnen Bundesländern, beträgt in den meisten Fällen jedoch mindestens 90 Zentimeter. Liegt die Dachterrasse höher als 12 Meter, steigert sich dieses Mindestmaß auf 110 Zentimeter. 

Haben Sie Kleinkinder oder erwarten Sie, dass sich öfter Kleinkinder auf der Dachterrasse aufhalten, dann sollte das Geländer durch vertikale Streben gesichert sein, die ein Klettern verhindern. Zudem muss der Abstand dieser Streben so gewählt sein, dass der Kopf des Kindes nicht dazwischen passt.

Dachbegrünung: Was ist ein Gründach?

Eine weitere Möglichkeit, Ihr Dach besonders nachhaltig zu gestalten und ökologisch zu bauen, ist die sogenannte Dachbegrünung, auch Gründach genannt. Wie der Name bereits verrät, wird Ihr Dach bepflanzt und in ein kleines Siedlungsbiotop verwandelt. Das sieht nicht nur wunderschön aus und bietet Vögeln und Insekten einen Lebensraum innerhalb der Stadt, sondern hat auch für Hausbewohner:innen gewisse Vorteile. 

Natürlich gibt es auch hier unterschiedliche Arten der Begrünung, die je nach Beschaffenheit von Dach und Haus infrage kommen, da mit der Dachbegrünung eine zusätzliche Last auf das Dach einwirkt. Man unterscheidet hier in erster Linie in extensive Dachbegrünung und intensive Dachbegrünung.

Extensive Dachbegrünung

Im Falle einer extensiven Dachbegrünung werden niedrig wachsende Pflanzen gewählt, welche auch bei extremen Wetterbedingungen auf einem Dach gedeihen. Eine Dachbegrünung ist Frost, Hitze, Sonne und Niederschlag ausgesetzt, wodurch sich primär pflegeleichte Pflanzen, wie Moos, Sukkulenten, Gräser oder Kräuter, eignen. Extensive Begrünungen passen sich hervorragend den Standortbedingungen an und überleben auch bei geringer Pflege.

Bei der extensiven Dachbegrünung wird meist eine Schicht von 5 bis 15 cm aufgetragen, welche ein Gewicht von 50 bis 170 kg/m² besitzt und auf das Dach wirkt. Diese Art der Begrünung ist vorwiegend für ein Flachdach geeignet, kann aber auch auf Dächern mit einer Schräge von 45 Grad angebaut werden. Da die Dachbegrünung als ökologische Nische dient, benötigen Sie nur dann Zugang zum Dach, um die Begrünung gepflegt oder gewartet wird. 

Intensive Dachbegrünung

Soll Ihr Gründach etwas üppiger ausfallen, empfiehlt sich die intensive Dachbegrünung. Diese ähnelt einem normalen, ebenerdigen Garten sehr und besteht im Vergleich zur extensiven Begrünung nicht nur aus niedrigen Gewächsen, sondern auch aus Rasenflächen, Sträuchern und sogar Bäumen

Sofern es die Statik Ihres Hauses erlaubt, haben Sie bei der intensiven Dachbegrünung beinahe so viel Spielraum wie in einem normalen Garten. Allerdings sind die Pflanzen etwas anspruchsvoller und benötigen daher eine intensivere Pflege und Nährstoffversorgung. Geeignet sind für diese Art der Dachbegrünung vor allem Flachdächer oder Dächer mit einer Schräge von bis zu 5 Grad.

Da eine Schicht von mindestens 25 cm bis zu 100 cm aufgetragen wird, die mit einem Gewicht von 300 bis 1200 kg/m² einhergeht, ist nicht jedes Haus für eine intensive Dachbegrünung geeignet. Ist jedoch eine intensive Dachbegrünung vorhanden, ist sie oft Teil der Nutzfläche des Hauses. Durch angelegte Wege, Terrassen oder Sitzmöglichkeiten wird aus dem Dach ein kleiner Garten, indem sich Bewohner:innen aufhalten können.

Aufbau Gründach

Ein Gründach ist aus verschiedenen einzelnen Schichten und Bestandteilen aufgebaut, die wir im Folgenden auflisten:

  1. Dachkonstruktion: Grundlage einer Dachbegrünung ist selbstverständlich die Dachkonstruktion. Diese muss von ihrer Statik her das zusätzliche Gewicht der Dachbegrünung tragen können. Neben der Konstruktion selbst ist auch eine entsprechende Dämmung erforderlich.
  2. Wurzelschutzbahn oder wurzelfeste Dachabdichtung: Damit die Wurzeln der Dachbegrünung nicht die Konstruktion des Dachs angreifen und für undichte Stellen sorgen, gibt es wurzelfeste Dachabdichtungen oder eine Wurzelschutzbahn, die in dieser Stelle angebracht wird. 
  3. Schutzschicht / Schutzvlies: Um die Dachabdichtung vor Beschädigungen zu schützen, wird eine Schutzschicht aus Gummigranulatplatten oder Vlies angebracht. Diese fallen bei einer intensiven Dachbegrünung mit 1 cm etwas dicker aus als die 0.5 bis 1 cm dicke Schicht bei einer extensiven Dachbegrünung.
  4. Dränageschicht: Pflanzen benötigen Wasser, um zu überleben und die Dachbegrünung erhält dies in großen Teilen aus Niederschlägen. Da ein Gründach jedoch keinen Erdboden besitzt, bei dem Flüssigkeiten in den Boden sickern, wird eine Dränageschicht angebracht, um überschüssiges Wasser zur Entwässerung abzuleiten. Hier kommen unterschiedliche Materialien zum Einsatz, z.B. Schüttgüterdränage oder Festkörperdränage aus Kunststoff. Diese Schicht ist bei extensiver Dachbegrünung 2 bis 6 cm dick, bei intensiver Dachbegrünung bis zu 12 cm.
  5. Filterschicht: Damit kein Schlamm und keine Kleinteile in die Dränageschicht geraten, wird an dieser Stelle eine 0,5 cm dicke Filterschicht aus Vlies eingesetzt, die dazu beiträgt, dass das überschüssige Wasser ungehindert in die Dränageschicht läuft.
  6. Vegetationstragschicht: Da Oberboden eine viel zu hohe Gewichtsbelastung für das Dach darstellen würde, gibt es speziell für Gründächer entwickelte Substrate, welche das überschüssige Wasser optimal nach unten weiterleiten. Bei der extensiven Dachbegrünung ist diese Schicht 5 bis 10 cm dick und besteht aus speziellem Extensivsubstrat. Bei der intensiven Dachbegrünung wird eine 20 bis 35 cm dicke Schicht Intensivsubstrat genutzt.
  7. Pflanzen- bzw. Vegetationsschicht: Zum Schluss wird die oberste Schicht aufgetragen. Hier finden sich Pflanzen, welche an die extremen Wetterbedingungen auf einem Dach angepasst sind. Dabei kommen Vegetationsmatten, Stauden oder Saat zum Einsatz. Haben Sie sich für eine intensive Dachbegrünung entschieden, so erfolgt die Bepflanzung ähnlich wie bei einem ebenerdigen Garten.
Aufbau Gründach – Intensive Dachbegrünung & Extensive Dachbegrünung
Aufbau Gründach – Intensive Dachbegrünung & Extensive Dachbegrünung

Mischformen

Eine sogenannte Semi-Intensivbegrünung oder einfache Intensivbegrünung ist ebenfalls eine Möglichkeit, das Dach in ein kleines Paradies für Insekten und Vögel zu verwandeln. Hier wird eine größere Schicht aufgetragen als bei der extensiven Dachbegrünung, jedoch werden weniger pflegeintensive Pflanzen gewählt. Zwar können höhere und größere Pflanzen auf diesem Dach einen Raum zum Wachsen finden, die Fläche wird aber nur zu Wartungszwecken begangen und dient nicht als Aufenthaltsort.

Vorteile und Nachteile von Gründächern

Vorteile

Erschaffung eines Habitats für TiereVögel und Insekten finden in der Stadt nur selten Rückzugs- und Brutorte. Auch Futterstellen sind nicht immer leicht zu finden. Ein Gründach mit verschiedenen Pflanzen- und Blumenarten bildet ein kleines Habitat mitten in der Stadt, in dem so einige Lebewesen Unterschlupf und Nahrung finden.
Klimaverbesserung in der StadtIn der Stadt entstehen viel Staub und Schadstoffe, welche von Pflanzen aus der Luft gefiltert werden. So tragen Gründächer zur Reinigung der Luft bei und sorgen für ein angenehmeres Klima und bessere Atemluft in der Stadt. Außerdem sorgen asphaltierte und betonierte Flächen zu einem Hitzestau, dem die Dachbegrünung entgegengewirkt.
Klimaverbesserung in InnenräumenGründächer helfen zudem, das Klima in darunter liegenden Räumen zu verbessern. Die Dachbegrünung hat dämmende Eigenschaften, wodurch Wärme in Winter in den Räumen gespeichert wird und die Hitze im Sommer von außen nicht so leicht eindringen kann. Auch die Verdunstung von Wasser trägt in warmen Monaten zur Abkühlung bei.
OptikDas Stadtbild kann durch die Grünflächen auf Dächern optisch aufgewertet werden, da die Dachbegrünung ein Stück Natur in urbane Regionen bringt.
Lebensdauer des DachsDie Lebensdauer der Dachabdichtung kann nahezu verdoppelt werden. Die Dachbegrünung bietet als zusätzliche Schicht, welche auch UV-Strahlen absorbiert, noch mehr Schutz für das Dach.
WasserrückhaltungVor allem in regenreichen Monaten sind die Siedlungsentwässerungs- und Kläranlagen oft einer hohen Belastung ausgesetzt. Auch hier schaffen Gründächer einen Ausgleich, da das Wasser aufgenommen wird und besser verdunsten kann.
Bessere Leistung von SolaranlagenDer Wirkungsgrad der Solaranlagen wird durch die kühlende Wirkung der Begrünung auf Gründächern gesteigert.
Vorteile Gründach

Nachteile

AnschaffungskostenDer Dachausbau kann je nach Maßnahmen und Beschaffenheit des alten Dachs teils hohe Kosten verursachen. Das betrifft selbstverständlich auch die Dachbegrünung. Der Umfang hängt jedoch davon ab, ob vorher Umbaumaßnahmen notwendig sind und ob Sie sich für extensive oder intensive Begrünung entscheiden.
Pflege der DachbegrünungAuch hier kommt es darauf an, welche Form des Gründachs Sie wählen, denn die intensive Dachbegrünung ist in der Pflege wesentlich aufwendiger als die extensive Dachbegrünung. Beide Arten benötigen jedoch immer eine gewisse Wartung.
Nachteile Gründach

Brandschutz Dachausbau

Laut Definition hat der Brandschutz beim Dachausbau zwei Funktionen

  • Zum einen soll ein Brand von Anfang an verhindert werden. 
  • Kommt es dennoch dazu, soll der Brandschutz die Ausbreitung von Feuer und Rauch verhindern oder eindämmen, um im Ernstfall Menschenleben zu retten.


Je nach Standort des Gebäudes und der vorliegenden Gebäudeklasse sind die Vorgaben an den Brandschutz im Dachausbau gestaffelt und sollten im Rahmen der Entwurfsplanung bereits durch Architekt:innen abgeklärt werden.

Der Brandschutz beginnt auch beim Dachausbau mit der Wahl der Materialien. Werden bei der Sanierung und beim Ausbau alte, leicht entflammbare Materialien entdeckt, sollten diese gegen feuerfeste Stoffe getauscht werden. Für neu gekaufte Materialien gilt das natürlich ebenfalls und die Wahl sollte auf schwer entflammbare Stoffe fallen. Die Feuerwiderstandsklasse gibt Ihnen Auskunft darüber, wie sich ein Material auf den Brandschutz auswirkt.

Befindet sich Ihr Haus in einem dicht besiedelten Gebiet oder schließt es vielleicht direkt an das Nachbarhaus an, kann eine Brandwand den Brandschutz Ihres Dachausbaus erhöhen und ist meist ist eine Brandwand demnach auch baurechtlich vorgeschrieben. Diese verhindert, dass ein Brand auf ein anderes Haus übergreift. Brandwände werden meist massiv errichtet, aber mittlerweile gibt es auch Zulassungen für Brandwände im mehrgeschossigen Bau in Holzbauweisen. 

Die Wahl des Dämmmaterials spielt im Brandschutz eine große Rolle. Die Dachabdichtung sollte bei dichter Bebauung generell beständig gegen Flugfeuer sein, wobei ein Gründach guten Schutz bietet. Somit hat dies den Vorteil, dass diese „Dachdeckung“ aus Substrat und Bepflanzung per se als F90 eingestuft wird, also den strengsten Richtlinien im Brandschutz genügt.

Schallschutz Dachausbau

Verkehrslärm, Flugzeuge, der anliegende Bahnhof oder die ruhestörenden Nachbarn – der richtige Schallschutz ist fast in jeder Wohnsituation von großer Wichtigkeit. Viele Hausbesitzer:innen glauben, dass Wärmedämmung mit einer Schalldämmung gleichbedeutend ist, doch das ist nicht immer der Fall. Auch die Annahme, dass eine dickere Dämmung besser gegen den Schall schützt, ist nicht richtig. Im schlimmsten Fall kann es sogar sein, dass Vibrationen von außen nach innen weitergeleitet werden und der Außenlärm so verstärkt wird.

Vor allem weiche, poröse Materialien gelten als gute Schallisolatoren. Dazu zählen:

  • Steinwolle
  • Glaswolle
  • Hanf
  • Flachs
  • Zellulose
  • Wolle
  • Holz

Jedoch sind bezüglich des Schallschutzes immer schwere Dämmungen den leichten vorzuziehen, da diese den Schall mehr „schlucken“ als leichte Dämmstoffe.

Somit liefern Zellulose, Hanf, Holzfaser und Ähnliches einen besseren Schallschutz als konventionelle Mineralwolle.

Eine weitere Problemzone stellt das Fenster dar. Alte, einfach verglaste Scheiben sollten daher gegen moderne Fenster mit Dreifachfalz getauscht werden. Auch eine gute Dichtung sorgt dafür, dass der Umweltlärm nicht in das Haus eindringt. Alte Doppelkastenfenster jedoch liefern nach einer fachgerechten Überarbeitung einen guten Schall- und auch einen akzeptablen Wärmeschutz. 

Statt diese aus alten Gemäuern zu entfernen und durch billigere Kunststoff Isolierglasfenster zu ersetzen, lohnt sich hier die Überarbeitung und Investition in das „gute Alte“. Die Haltbarkeit von 100 Jahre alten Doppelkastenfenstern, die gut gewartet und gepflegt sind, im Vergleich zu schlecht isolierten und gealterten Kunststofffenstern aus den 90er-Jahren, spricht klar für den Erhalt von Doppelkastenfenstern im Altbau. Im Denkmalschutz gibt es sogar Fördergelder für den Erhalt von Doppelkastenfenstern.

Baugenehmigung Dachausbau – Das ist notwendig

Bevor Sie mit dem Dachausbau beginnen, sollten Sie im Vorfeld klären, ob eine Baugenehmigung notwendig ist. Für kleine Arbeiten, welche das Aussehen des Hauses und den Nutzungszweck nicht ändern, ist meist keine Genehmigung notwendig. Dies sollte jedoch in jedem Fall rechtzeitig vor dem Umbau zu Beginn einer jeden Planung abgeklärt werden.

Verändert sich jedoch das Aussehen, zum Beispiel durch den Einbau einer Dachterrasse, oder wird der vorher ungenutzte Dachboden zu Wohnraum umgebaut, wird in den meisten Bundesländern eine Baugenehmigung verlangt. Bei der Frage, ob für das Dachausbau-Vorhaben eine Genehmigung notwendig ist, helfen die Landesbauordnung und das zuständige Bauamt weiter.

Neben der Notwendigkeit, für viele Bauarbeiten eine Genehmigung einzuholen, gibt es noch weitere Gesetze und Vorschriften, welche beachtet werden müssen.

  • Pkw-Stellplätze/Fahrradstellplätze müssen nachgewiesen werden, wenn der Dachausbau eine eigenständige Wohnung hervorbringen soll. 
  • Außerdem ist eine maximale Geschossflächenzahl zu beachten, welche festlegt, wie viele Geschosse auf dem Grundstück möglich sind. 
  • Bei der Dachsanierung und dem Ausbau ist zusätzlich die Energieeinsparverordnung  zu beachten, welche Vorgaben zum Wärmeschutz enthält.
  • Brandschutzvorgaben müssen bei der Planung berücksichtigt werden und Fluchtwege nach den gesetzlichen Vorgaben sind ebenfalls einzuplanen 

Steht Ihr Haus unter Denkmalschutz, so entscheidet die Denkmalbehörde, ob Änderungen vorgenommen werden dürfen. Diese dürfen in den meisten Fällen das Aussehen des Gebäudes nicht verändern, wodurch die Materialwahl wesentlich eingeschränkt werden kann. Eine sorgfältige Planung und Abstimmung mit den Behörden ist notwendig. 

Jedoch sind solche Modernisierungsprojekte steuerlich attraktiv und förderbar. Beispielsweise kann für die Sanierung von Doppelkastenfenstern eventuell eine Förderung beantragt werden. Die generelle Aussage, dass ein Denkmalobjekt immer teurer ist als ein konventioneller Altbau, ist nicht mehr aktuell. 

Bauliche Voraussetzungen des Daches

Es gibt viele verschiedene Faktoren, die in Betracht gezogen werden sollten, bevor der Dachausbau begonnen werden kann. Dazu gehören unter anderem Statik, Deckenhöhe und der Zustand des Dachstuhls.

Statik

Bei Fragen rund um die Statik des Dachstuhls oder der Bestandsdachkonstruktion sollte in jedem Fall von Anfang an ein Profi in die Planung einbezogen werden. Wird ein bisher ungenutzter Dachboden zu Wohnzwecken umgeplant, müssen die tragenden Wände und Bauteile im Bestand geprüft und unter Umständen ertüchtigt werden. 

Häufig muss an der Oberseite von tragenden Wänden ein sogenannter Ringanker zur Verstärkung aufgesetzt oder ein Kranz aus Holzbalken und eine neue Lage tragender Deckenelemente gesetzt werden. Hier gibt es meist verschiedene Möglichkeiten, aus einem vermeintlich schwachen Gemäuer eine starke Basis für eine neue Nutzebene zu schaffen. 

Welche Maßnahme hinsichtlich Statik, Kosten und Bauzeit die sinnvollste ist, kann nur in der sorgfältigen und frühen Zusammenarbeit von Architekt:innen und Statiker:innen in der Planungsphase geklärt werden. Ziel ist es, möglichst früh in der Planung für Auftraggeber:innen eine Entscheidungsvorlage zu erarbeiten.

Bei Altbau-Holzkonstruktionen: Immer Holzgutachter:in befragen

Einige Mängel, wie morsche Holzbalken oder Insektenbefall, können auch oft von Laien mit bloßem Auge erkannt werden. Jedoch sehen viele Dachrohlinge im Altbau augenscheinlich brauchbar und intakt aus. Es sollten immer Holzgutachter:innen hinzugezogen werden, um den Dachstuhl und die Balkenlagen sorgfältig zu prüfen und den tatsächlichen Zustand der Holzkonstruktion festzustellen. 

Holzgutachter:innen erkennen auch versteckte Mängel und potenzielle Gefahren eines nicht tragfähigen oder von Schädlingen befallenen Holzes, die unerfahrenen Hausbesitzer:innen oft verborgen bleiben. Unsichtbare Pestizide, mit denen der Dachstuhl getränkt wurde, sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen und wurden flächendeckend in Deutschlands Dachstühlen versprüht. Die Entsorgung solcher Dachkonstruktionen fällt unter Sondermüll.

Deckenhöhe

Ein weiteres wichtiges Kriterium für den Dachbodenausbau ist eine entsprechende Deckenhöhe. Vor allem, wenn Wohnräume ausgebaut werden sollen, gibt es je nach Bundesland unterschiedliche Regelungen, welche eine Mindesthöhe vorschreiben. 

So sollte über die Hälfte des neu ausgebauten Raums nach Ausbau eine Höhe von 2,20 Metern besitzen, um als Wohnraum von der Baubehörde zugelassen zu werden. Das sollte also im ersten Schritt der Planung, vor allem bei Dachschrägen, geklärt werden. Die tatsächlichen Dämmstärken der neuen Dachhaut und die Fussbodenaufbauten sind bei der Kalkulation der neuen Nutzfläche zu berücksichtigen.

Zustand des Dachstuhls

An einem Dachstuhl können im Laufe der Zeit viele Mängel auftreten. Dieser ist stets den unterschiedlichen Witterungsbedingungen ausgesetzt und kann durch Schnee oder Starkregen Schaden nehmen. Auch eine unzureichende Dämmung sieht man einem älteren Dachstuhl schnell an, denn so entsteht gesundheitsschädlicher Schimmel, welcher die Tragfähigkeit des Holzes beeinflussen kann. 

Soll ein Dachausbau stattfinden, sollte der Dachstuhl vorher genauestens überprüft werden. Weist er bereits erhebliche Altersschäden auf, sollte er teilweise renoviert oder komplett ausgetauscht werden.

Dachausbau Förderung

Egal, ob es sich lediglich um eine Erneuerung der Dämmung oder den Ausbau einer neuen Wohnetage handelt – der Dachausbau verursacht Kosten. Je nach Bauvorhaben müssen Sie dafür teils tief in die Tasche greifen. Glücklicherweise gibt es Förderungen, die Sie bei bestimmten Vorhaben unterstützen und so die finanzielle Last erleichtern. Sich gründlich über die möglichen Fördermaßnahmen zu informieren, lohnt sich also in jedem Fall. An diesen Stellen können Sie unter Umständen eine Förderung erhalten:

KfW-Bank

Für ein energieeffizientes Bauen oder Sanieren vergibt die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) zinsgünstige Förderkredite. Auch ein Tilgungszuschuss ist mit dem KfW-Programm hier möglich. Anstelle eines Kredits zur Dachausbauförderung sind bei der KfW ebenfalls rückzahlungspflichtige Sanierungszuschüsse erhältlich.

BAFA

Vom BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) erhalten Sie Zuschüssen, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Das betrifft Maßnahmen zur energiebedingten Sanierung. Beispiele für förderungsfähige Maßnahmen sind eine moderne Dachdämmung oder Heizung.

Dachausbau Altbau

Auch in einem Altbau ist ein Dachausbau möglich, doch nicht alle Häuser sind gleichermaßen für einen Ausbau geeignet. Hausbesitzer:innen sollten sich demnach im Vorfeld gut informieren und im Zweifel einen Profi beauftragen. Da die Dachböden dieser Häuser nicht dafür konzipiert wurden, später als Wohnraum genutzt zu werden, ist die Balkenkonstruktion oft nicht ausreichend tragfähig

Sind Sie dennoch fest entschlossen, mehr aus Ihrem Altbau herauszuholen, können Sie das durch bauliche Maßnahmen erreichen. Eine Verstärkung der Decke und der Einbau eines ausreichenden Trittschallschutzes sind möglich, können je nach Beschaffenheit jedoch hohe Kosten verursachen. Außerdem sollte die Dachkonstruktion wie weiter oben beschrieben durch Holzgutachter:innen und Statiker:innen geprüft werden.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dachausbau 

Was kostet ein Dachausbau?

Die Dachausbaukosten müssen in jedem Fall individuell ermittelt werden. Erste Kostenschätzungen können vor dem Baustart erfolgen, nachdem durch Architekt:innen, Statiker:innen und Holzgutachter:innen eine eingehende Begehung stattgefunden hat. Die Kosten des Dachausbaus hängen stark von der Höhe, Größe und zum Zustand des Gebäudes ab.

Welche Möglichkeiten gibt es beim Dachausbau?

Je nach Dach gibt es die Möglichkeit, ein Flachdach auszubauen, den Kniestock anzuheben oder ein gesamtes Geschoss aufzusetzen. Dadurch kann neuer Wohnraum entstehen. Auch die Option einer Dachterrasse und einer Dachbegrünung ist möglich.

Was ist ein Gründach?

Bei der Dachbegrünung oder dem Gründach wird das Dach bepflanzt und in ein kleines Habitat für Vögel und Insekten verwandelt. Dabei unterscheidet man zwischen der weniger arbeitsintensiven Extensivbegrünung und der etwas aufwendigeren Intensivbegrünung.

Welche rechtlichen Vorschriften gibt es beim Dachausbau zu beachten?

Für die meisten Bauarbeiten ist eine Baugenehmigung von Ihrem zuständigen Bauamt erforderlich. Die Landesbauordnung Ihres Bundeslandes gibt Ihnen Auskunft darüber, wann eine Genehmigung eingeholt werden muss. Die meisten Bauämter bieten eine Bauberatung an, in der schnell und unkompliziert abgeklärt werden kann, ob ein Dachausbau zulässig ist.

Kann ein Dachausbau gefördert werden?

Bestimmte Bereiche des Dachausbaus, unter anderem eine energieeffiziente Dämmung oder der Einbau einer modernen Heizung, kann durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)gefördert werden.  Die Fördermöglichkeiten ändern sich regelmäßig und die Förderrichtlinien werden zudem immer strenger. Energieberater:innen können zurate gezogen werden, um die Sinnhaftigkeit einer Förderung in der Vorplanungsphase abzuklären.